Die Kette in meiner Hand, wartend, ruhend. Du hinter mir, schläfst, im Traum vertieft, zuckend. Was geschieht wenn es kommen wird? Unängstlich, nur müde der Schmerzen, voll mit ungeweinten Tränen, warum fließen sie nicht endlich? Was soll das alles darstellen? Worum geht es hier? Die Welt verstand ich noch nie, aber jetzt bin sogar ich außer Rand und Band.
Kopf schmerzt. Magen jammert, aber weiß nicht was er will. Augen wollen schlafen.
Alles Kopfsache, aber Kopf spielt heute nicht mit. Der ist da, aber nur Zuschauer und weiß auch nicht was er dazu sagen soll. Was ist gut was ist böse? Die alte Frage.
Kopf? Körper ist kaputt. Was tun?
Tja mein Kind, selber schuld.
Natürlich, aber die Frage bleibt unbeantwortet.
Du bist ich. Ich bin du. Aber ich stehe hier und du stehst dort. Wie wollen wir so voran kommen?
Toller Kopf. Retter in der Not und 100% Verlass – wie sonst auch.
Schlafe doch einfach.
Es ist 4.50. Der Raum zu klein für meine Gedanken – raus hier.
Keine Sterne.
Ein paar Stunden zuvor:
Regen. Zu viel Energie im Körper, wenn Mensch zwischen Gut und Böse steht und alles explodieren will, drohend die angepflanzten Bäume der Hoffnung zu sprengen.
Wenn monatelanges Kämpfen in einer Sekunde zu Grunde gehen möchte.
Raus. Laufen.
Tapp Tapp Tapp
Platsch Platsch
Matsch – Immer weiter. Warum es Rennen durch den Dreck gibt verstehe ich jetzt – durch Pfützen und völlig durchnässt rennen ist grade das Schönste was es geben kann.
Der Regen wird stärker, mein Geist wird freier. Mein Körper poltert durch die dunklen Straßen der Kleinstadt. Mein Geist schwebt im Bann.
Autos und Scheinwerfer, verwirrte Blicke auf ein, bei diesem Wetter draußen, durch den Regen laufendes Mädchen – verrückt, die hat nicht alle Tassen im Schrank. – nein habe ich nicht, ich hab halt Spaß an den Sachen die ich hab und leben mir schenkt. – Auch aus der hässlichsten Tasse kann mensch leckeren Tee oder duftenden Kaffee trinken.
Die Zeit spielt keine Rolle. Die Muskeln brennen endlich – ja, da ist der Körper, der mir bekannt ist. Das nasse Top klebt am Bauch, die Füße schmerzen. Zurück? Aufhören? – Lieber noch einen Abstecher zur Bank an der Mauer, steht noch, Kirschen sind schon längst geerntet. Ein kurzes Lächeln, aber immer weiter.
Endsprint und in den Dreck taumeln. Endlich hört der Kopf auf doof zu denken. Befreit und zufrieden in die Wolken starren und dann in dein Zimmer. Du siehst mich nicht – aber die Katzenaugen starren in meine – 5 Minuten. Immer wieder Katzenaugen.
Wie kann ich dir nur helfen? Ich will dir irgendwie helfen! – Die Wasserflasche in der Hand.
3.00
Was ist los?
Ist alles gut?
Was hast du heute gegessen?
Los, du isst jetzt was.
Der Körper schreit nach Energie, aber die Psyche will den Kanal sperren. – Rein damit.
Regen tropft auf das Dach. Der Magen bäumt sich auf. Der Kopf weiß nicht, was er denkt, will doch nur Ruhe, aber an Schlaf ist nicht zu denken.
Morgennebel und erste Sonnenstrahlen
Die Kette als Klinge an meinem Hals – wie mensch es sieht.
Lieber Liebt Lieben – weil es so stark ist und alles andere aus dem Kopf verjagt
Ja
Vor zwei Tagen:
Tanzen im Regen, die Musik bestimmt das Gefühl und die Bewegung. Es ist alles. Glückliche Augen, kalte, nasse Nasenspitzen und küssende Münder. Menschen die Musik machen und Musiker sind. Jubelnde Menge und Zugabe. Die Freiheit liegt in der Unendlichkeit dieses Zeitabschnitts der zeitlos ist.
Hier trennen sich unsere Wege
– Allein durch den Regen nach Hause tappen, der Baum spendet Trost und die Tränen fließen.
Ist alles gut?
– Es war wunderschön und meine Seele kann es nicht glauben.